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Praxis Daoxin
Eduard- Rosenthal- Straße 25a
99423 Weimar

Mein Weg in die chinesische Medizin

 

Mein Weg in die Chinesische Medizin

Wer kann schon den tiefsten Grund angeben und sagen warum er das macht, was er macht- die Tätigkeit praktiziert, die er praktiziert, den Beruf gewählt hat, den er ausübt? 
Und wer kann schon Auskunft darüber geben, was er ist und in welchem Zustand er sich befindet, insbesondere auch dem kranken Zustand? 
So kann ich auch nur diskursiv darüber schreiben, warum ich letztendlich Medizin studiert habe und nicht etwas anderes. Aber ganz abgesehen von meinem Forscherinteresse, zeichnet immer schon ein Zug meines intentionalen Handelns aus, anderen Menschen, die für mich, in meinen Augen, offensichtlich leiden, helfen zu wollen. Das war es wohl, weshalb ich mich berufen fühlte, Medizin zu studieren und Arzt werden zu wollen. 
Also das Interesse an dem Menschen, an dem Mensch- Sein, an dem, was der Mensch ist: woher er kommt, was ihn antreibt und weswegen er leidet und wie man ihm helfen, wie beistehen kann, so daß es ihm dient- bzw. was Hilfe, Genesung und Heilung überhaupt sind, und wie man diese auf den Weg bringen kann. 
Dies alles sind bis heute die wesentlichen Beweggründe meines Handelns und Denkens. 

Dieses Interesse war im Grunde das Tor für die Reise, den Weg zu mir selber- das stellte sich schnell für mich heraus.  Also im Wesentlichen ein Projekt zur Selbsterforschung meines Wesens, als Reise über und durch das Meer des Unbekannten hin zu mir selber. Getreu den beiden Maximen, die ich hierfür als thematisches Motto wählen möchte: 

- einmal ausgedrückt im Zitat von Gadamer: ,,Im Fremden das Eigene zu erkennen, in ihm heimisch zu werden, ist die Grundbewegung des Geistes, dessen Sein nur Rückkehr zu sich selbst aus dem Anderssein ist.''

- zum anderen in dem Leitspruch des Orakel von Delphi: ,,epimeleia heautou'', ,,sorge dich um dich selbst".
Das ist das Prinzip der Selbstsorge, welches genau der chinesischen Denkform des Yangsheng 養生, der Kultivierung des Selbst, entspricht.  
Der Denkbewegung, die alle Praktiken des Qigong leitet und den Geist der daoistischen Großmeister, die keine Meister sein wollen.
Diese Sorge um sich selbst, das ist der sogenannte Dao-Weg, 道: 
die Erkenntnis, das Bewußtsein, öffnet sich hin auf ein unbegrenztes Fortschreiten, dessen Ende man nicht kennt. Ein Fortschritt hin zu sich selbst, achtsam auf alles, was ankommt. In diesem Modus den Weg des Lebens begehend, wird sichtbar und spürbar, das was man Wahrheit nennen kann: die Wahrheit des eigenen Seins. 
Nicht nur nach seiner Bestimmung, sondern auch nach seiner letztendlichen Seins-Stellung, welche das Einsein mit allem anderen ist: das Fremde wird aufgenommen als Mit-teil des Eigenen: als Mitteilung und Aufklärung von Welt, die ich bin.

Nun, was ich im Medizinstudium, um chronologisch fortzufahren, gefunden hatte, das waren Krankheiten und die Beschäftigung damit. Ich habe viel darüber gelernt, wie man Krankheiten zu begegnen hat und sie 'besiegen' kann. Aber vom und über den Menschen habe ich sehr wenig aus den theoretischen Bauten der schulmedizinischen Lehren erfahren.


Ich habe immer festgestellt: öffnet man sich einem inneren Bedürfnis, im Sinne einer eine bestimmte Richtung seiner Entwicklung drängenden seelische Kraft, dann kommen die Dinge auf einen zu und es entwickelt sich eine Führung durch die Welt-Offenheit des Herzens.

Nur in der planlosen Leere des Herzens, was eben Weltoffenheit bedeutet, kann das Neue erscheinen. Durch eine Art Seelenmagnetismus auf unbewußter Ebene, der das anzieht, was die individuelle Entwicklung sich vom Wesen her zur Aufgabe stellt.  Diese Führung zeigt den Weg, der zu gehen ist, um dieses innere Bedürfnis nach Entwicklung zu präzisieren und in eine Arbeits- und Erfahrungsdimension hin aufzulösen. (ein Thema für sich ist es, dieses abzugrenzen von emotional intendierten Begierden, die sich unter anderem durch ihre Bestimmtheit charakterisieren, einen Drang 'zu etwas', während das innere Bedürfnis eher unbestimmt ist, noch keine Idee und keinen Plan davon hat, wie es sich verweltlichen kann...). 

Also mein Medizinstudium lieferte viele Antworten auf Fragen, die ich nicht gestellt hatte, während die Fragen, die mich bewegten ungelöst blieben. Das einzige, was sich steigerte, waren Ungeduld und Drang nach Erkenntnis dessen, was das Menschsein ausmacht und danach, welche Faktoren das physio-psychische in-der-Welt-sein des Menschen so maßgeblich stören.
Frust und Unzufriedenheit mit dem Erreichten nach dem Medizinstudium, und über das Nicht-Erreichte auf dem Gebiet des Wissens und dem Nicht- Erreichbaren auf den verschiedenen Ebenen des zwischenmenschlichen Umgangs und in der Organisationsstruktur des Gesundheitsbetriebes zwangen mich, diesen Weg zu verlassen, ohne zu wissen, wohin ich mich wenden könnte. 
 

Quellen des Wissen

Nun, der von mir so genannte Herzensmagnetismus, also ein geistig-seelisches Spannungsfeld, geboren im Raum planloser Leere - er brachte mich in Kontakt mit einer Reihe von für mich bedeutungsvollen Lehrern und Institutionen, die mir die Tür öffneten zu den Quellen eines tieferen Verständnisses und Wissens vom Mensch-Sein:
ein Verständnis der Arten und Modi der vielfältigen Verstrickungen, welche die Entwicklung des Menschen auf dem Weg seiner Bildung hin zu sich selbst, und damit hin zum eigentlich erst wahrhaft Menschlichen des Mensch-Seins, behindern und verhindern. 
D.h.: behindert wird die Entwicklung des Menschen und die Erfahrung dessen, was es heißt ein  'individueller' Mensch zu sein, um von hier aus in das 'allgemeine' des Mensch- Seins einzutauchen. Diesen Weg nennen die Chinesen den Weg des Menschen zum 'wahren Menschen', dem Zhenren 真人, das ist der in seiner Potenz voll entfaltete Mensch. 
Notwendigerweise ist dies in unserer Gesellschaft der Weg über den Umweg des sich selbst entfremdeten Menschen. Der sich selbst entfremdete Mensch erscheint nur individuell, aber an sich ist er doch nur ein Massenwesen, welches krampfhaft versucht sich von den anderen abzusetzen um sich kenntlich zu machen, um gesehen zu werden. 
Dieser voll ausgebildetet, ganz zu sich gekommene Mensch, dieser sogenannte wahre Mensch, das ist das chinesische äquivalent zum Heiligen in unserem Kulturkreis. Der Heilige ist der von allem Unmenschlichen befreite und geheilte Mensch, der ganz zu sich gekommene Mensch, im vollen Bewußtsein dessen, was Mensch- Sein ist und bedeutet: eben der wahre Mensch.
 

Grundlegende existentielle Bedingungen und allgemeine Grundsätze

Zu den Quellen eines tiefen Wissens - das kann ich von daher mit Gewissheit sagen, weil mich meine nach dem Medizinstudium unternommenen zahlreichen Forschungsunternehmungen, Reisen und Schulungen, in die verschiedensten Länder und Kulturen, in die verschiedensten geistigen und medizinischen Praktiken und Systeme geführt haben und in allen ein Konsens herrschte über grundlegende existentielle Bedingungen des Menschen.
Konsens über seine Stellung in der Welt und der wechselwirkenden Abhängigkeit seines Eingebunden-Seins in universell-verbindliche Prinzipien, über Gesundheit und Krankheit und darüber, wie Störungen zu begegnen seien: also gibt es da wohl eine gemeinsame Quelle des Geistigen, aus der alle Kulturen schöpfen.

Dazu einige Beispiele, von welcherart Grundsätzen die Rede ist:
Der Mensch ist von Geburt an sozusagen potentiell ein Mensch und hat sich zum Wesentlichen seines Menschseins erst zu entwickeln.
Der Mensch ist eingebettet in ein höheres Ordnungssystem, das seine körperlichen Funktionen unterhält. D.h. er ist in eine kosmische Ordnungsstruktur eingespannt, die für ihn maßgeblich ist. Sie ist seine Naturgrundlage. 
Auf sie hat er sich seelisch-geistig einzuschwingen. Nur so kann er  sich an die Rhythmen des Lebens binden und mit ihnen gehen.  
Die kosmischen Rhythmen bestimmen ganz maßgeblich den Wandel des Daseins. Über die Rhythmen stellt sich nicht nur eine Ordnung der Lebenswelten her, welche dem Lebenswandel und der Kommunikation mit den Dingen den leitenden Rahmen gibt, sondern sie informieren und speisen über den physischen Körper auch die Gesamtheit der psycho-physischen Systeme.
Über die rythmisierten Energien seiner Umwelt wird der Mensch direkt energetisch genährt und tritt ein als gleichschwingender Mit-Teil in die kommunikative Struktur einer sich so mitteilenden und erkennenden Sinnes-Welt. 

Hier ist die mikro-makrokosmische Relation angesprochen, eine Grundform des Denkens in allen Kulturen:  eine Struktur- und Funktionsgleichheit des Menschen mit allen ihn umgebenden makrokosmischen Erscheinungen, nur aufgrund der verschiedenen Aufgabenverteilung im weltlichen Funktionszusammenhang dimensional unterschieden und für den Menschen nicht direkt einsehbar, aber eben erfahrbar und über sein Bewußtsein zu erschließen. 
Zugrunde liegt diesem Äquivalenzverhältnis eine alles umspannende und durchziehende Ordnungsmacht, von den Chinesen Dao 道 genannt. Eine Macht, welche die 'Gesetzlichkeit' aller energetischen Qualitäten und Funktionen etabliert, die Gesetzlichkeit allen weltlichen Wandels, die für alles was erscheint maßgeblich ist und von allen Wesen erfahren werden kann - nur der Mensch muß sich den Zugang zu dieser Ordnung erarbeiten und kann willentlich von ihr abweichen. 
Auch ist es ein in den Kulturen etabliertes Wissen, daß sich innere Vorgänge, Vorgänge auf der Ebene der inneren Organe, an mit diesen korrespondierenden Zonen der Körperoberfläche spiegeln und durch manuelle Praktiken über diese Zonen bzw. an bestimmten Punkten an der Körperoberfläche zu beeinflußen sind. 
Darauf beruht das Akupunktursystem und ich habe viele Entsprechungen dazu in den verschiedenen Heilsystemen anderer Kulturen kennengelernt, bis hin zur völligen Übereinstimmung von therapeutischen Praktiken.
Und auch folgender Grundsatz ist überall zu Hause, nur im Westen untergegangen, ja fast schon unverständlich: alle Krankheit, alle Störungen beginnen im Geist des Menschen!
 

Geist und Geistlosigkeit

Im Endeffekt ist es genau dies Thema, das mich auf den Weg brachte: Geist und Geistlosigkeit. 
Die Anbindung an den kreativ-lebendigen Geist in all seinen multi-dimensionalen Formen und seine Präsenz in mir war mir verlorengegangen, das Bewußtsein seiner allumfassenden vielgestaltigen Wirkmacht großteils völlig unentwickelt, ich kochte meine Geistesnahrung auf kleinster Flamme.
Natürlich spielte folgender Umstand hier eine Rolle: das allgemein verbreitete und gesellschaftspolitisch intendierte Vorurteil bei uns im Westen, den Geist mit Verstand und Intellekt gleichzusetzen. 
An den Universitäten und besonders im Medizinstudium ist dieses Denken institutionalisiert und regiert alle Wirklichkeitsauffassung.
Der Zustand der Geistlosigkeit, im Sinne einer unzureichenden Reflexion auf das, was Geistigkeit ist, im Sinne eines mangelnden Bewußtseins der kreativen und schöpferischen Kraft des Geistes im Menschen und in der Welt, hatte schon zu meiner Zeit ein Ausmaß erreicht, daß sein Verlust nicht einmal wahrgenommen wurde. 
Geist taucht auf und der Wunsch nach Wachstum auf geistiger Ebene erwacht im Menschen ja erst mit der Ankunft des Geistes selber:
er taucht erstmals auf, und entwickelt ein Bewußtsein und einen Begriff seiner selbst, als geistiger Impuls im Menschen, sich um seine Entwicklung als Mensch selber zu kümmern.

In Wirklichkeit aber war das, was mich veranlasste, neue Formen und Praktiken der Selbstvergewisserung zu suchen, hin zu einem Bewußtsein dessen, was für mich ein gelungenes Leben sein kann, keine Verstandessache sondern eine Herzensangelegenheit, die mich bewegte.
Ich folgte dem, was im Grunde die eigentliche Realgrundlage sein sollte für jede Orientierung suchende, und somit existentielle Entscheidung auf dem eigenen Lebensweg: meinem Gefühl.

Es war genau dieser Impuls, sich um sich selber kümmern zu wollen, der Wunsch, die Ausbildung, das Regime seiner selbst, in die eigene Hand zu nehmen. 
Zu kümmern: im Sinne von Verantwortung übernehmen für das, was ich vorgebe zu wissen und  für mein Handeln.
Verantwortung: indem ich mich zunächst einmal frage, wieviel von dem, was ich als mein Wissen ausgebe, ist tatsächlich durch meine unmittelbare Erfahrung verifiziert.
Und: welche Intentionen und Absichten liegen meinem Handeln zugrunde?
Erst diese Fragen, ernsthaft bewegt, sind das Wahrzeichen für die Ankunft des Geistes, als mündiger, eigen-bewegter Geist.
Eines im reflexiv-selbstbezüglichen Modus agierenden Geistes, der das eigene individuelle Potential durch prüfende Reflexion auf das eigene Trachten und Handeln sich ins Bewußtsein holt und dieses zum Bezugspunkt eines auf Entfaltung dieses Potentials drängenden Wollens macht.
 

weiter auf dem Weg

1990 konstituiert sich in Berlin gerade eine neue, die erste Schule für chinesische Medizin.
Initiiert von Pionieren der Bewegung in Deutschland, welche die chinesische Geisteswelt, ihre Weisheiten und, unabtrennbar von diesen Weisheiten, das Wissen und die Praxis der chinesischen Medizin in den Westen, nach Berlin, zu bringen suchten.
In den Westen zu bringen, dazu gehörte in ihrem Selbstverständnis der Ansatz, es aufnahmefähig für den westlichen Geist zu bereiten, das heißt, die chinesischen Denkformen und Lebenswelten den gewohnten Denkformen unserer Kultur überhaupt zugänglich zu machen und einen Modus des Unterrichtens zu finden, den besonderen Gehalt des chinesischen Denkens unmittelbar verstehen zu können. 
Von diesem Ansatz habe ich viel gelernt und ihn übernommen.
Einen interkulturellen Transfer zu befördern heißt nicht, die eigene Kultur mit etwas exotischem aufzuschmücken. 
Es bedeutet, daß man sich tief in die Denkformen des zunächst ganz Fremden einarbeiten muß, um seine Besonderheiten überhaupt erst einmal erfahrbar zu machen, um sich desweiteren einen Begriff machen zu können von den besonderen Inhalten dieser Denkformen.
Jede Kultur gibt eine einzigartige und neue Perspektive auf den Hintergrund von aller Welt frei, der maßgebende Hintergrund, der die Ideen von Leben gebiert, je nach der von einer jeweiligen Kultur eingenommenen eigenen Perspektive auf diesen Hintergrund.
Eine Perspektive, welche diejenigen Denkformen gebiert, welche die Lebenswelt, die Welt, kreiieren. Denkformen, welche wiederum letztendlich den Lebensraum zwischen Erde und Himmel mit den jeweiligen den Menschen um- und einfassenden Lebenswirklichkeiten bestücken. 
Jede Kultur lebt in einer anderen Welt. Sie lebt eine andere Welt.
Austausch von Kulturen bedeutet von da her, sich in diesem Fremden zu spiegeln, die Besonderheiten der eigenen Lebensgewohnheiten und Überlebensstrategien zu erfassen und zu reflektieren. 
Für mich als Therapeuten bedeutet es, unsere westlichen kulturspezifischen Ansätze und Einstellungen zu Gesundheit und Krankheit im Spiegel der Chinesischen Medizinpraxis in ihrer Konstruktion zu erfassen. Sie im Lichte der Einsichten und Erkenntnisse zu betrachten, welche mir aus meinen Studien und meiner Erfahrungspraxis mit der chinesichen Kultur,
im Medium der Chinesischen Medizin, zugeführt wurden.

Zunächst: alle Techniken, alle therapeutischen Methoden sind nur so viel wert, wie der Geist, der sie bewegt.
Akupunktur zum Beispiel ist als reine Technik keine chinesische Heilpraxis.
Zu einer Chinesischen Medizinpraxis wird sie, indem man sie im Sinne der alten chinesischen Weisheitslehren praktiziert. Ebenso das Qigong.
Wenn nicht, sind sie reine Methode und Technik - ein erweitertes Repertoirmodul der westlichen Biomedizin, durch das diese lediglich ihr Spektrum zu erweitern sucht. 
Eine Art Kulturimperialismus durch Übernahme und Einverleibung eines fremden Kulturgutes zum eigenen Nutzen und zur Verschleierung und Eliminierung von Alternativen zu der eigenen Anschauung. Der Gehalt des Fremden, der Wert des vorläufig Fremden einer anderen Kultur für den westlichen Denkhorizont, für die westliche Bewußtseinseinstellung, geht dabei verloren.


Chinesische Medizin

Was die Chinesische Medizin auszeichnet, jenseits ihrer Verfahren und ihrer medizinischen Theorie, und was hier im Westen völlig verloren gegangen ist, versuche ich einmal stichwortartig auf den Punkt zu bringen.
Denn insbesondere diese verlorengegangenen bzw. hier im Westen nie entwickelten, nie zu einer Wissenschaft erhobenen (außer neuerdings in der Quantenphysik...) Ansätze, Einstellungen und Ausrichtung in meine Praxis einzubringen, das ist mein ansinnen.

- der Chinesische Arzt hat sich immer auch als Heiler gesehen: Heilen als  
  eine intuitive Weisheit, durch die der Arzt weiß, was er tut
- als Heiler verfolgt er den Weg der Heilung mit und kann unterscheiden,  
 was für wen und wann gut ist
- als Heiler regt er die Selbstheilungskräfte an
- als Heiler richtet er seine Praxis auf den Glauben aus: Zuneigung,
  Fürsorge, Kommunikation entspringen diesem
- heilen heißt: einstimmen in einen Prozeß und mitmachen
- Heilung ist immer etwas Gemeinsames
  dabei ist die Liebe zum Leben wichtig, um die es ja in der Heilung geht
- Heilung ist Austausch

Wir leben in einer Zeit, in der es mehr ums Bewußtsein geht, Bewußtsein, das wächst in der Erfahrung mit den 'Dingen', den Wesen.
Aber heutzutage wird auf Erfahrung keinen Wert mehr gelegt, sondern auf Technik.
Heilung weicht einem unendlichen, hochspezialisierten Therapieverfahren, dem sich 'Kranke' unterwerfen müßen und in Abhängigkeit gehalten werden, weil Krankheiten nicht geheilt werden können sondern eben nur Menschen.

Betonen möchte ich, daß Heilen in diesem alten, im Westen verschütteten Sinne, die Maxime meines Handelns, auch des therapeutische Handelns, ist.
Heilung impliziert den Fokus auf Ganzheit und Einheit und die Entwicklung der damit verbundenen geistigen und seelischen Fähigkeiten. 
Die Chinesische Medizin in Praxis und Anwendung, sowie auch als weisheitlicher Lebensweg, führt uns hin zu Heilung: als Erfahrung und bewußte Anschauung. 
Ich bin sehr froh und glücklich, diesen Weg gefunden zu haben und ihn gemeinsam mit vielen anderen zu begehen.

h. wende- schneeberg